Stories of those left behind

About This Project

Im Rechercheprojekt „Stories of those left behind“ recherchierte ich Geschichten meiner Vorfahren, um sie in einem Zusammenspiel von Figurenspiel und Tanz greifbar zu machen. Themen wie transgenerationale Traumata, Flucht und Verbannung im Kontext der Geschichte von sogenannten ‚Russlanddeutschen‘ prägten meine Recherche. Ich führte viele Gespräche mit meiner Großmutter, um mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Es enstand das Solostück „Selma“, das die fragmentarische Geschichte der Schwester meiner Großmutter beleuchtet.

 

SELMA

Eines Nachts hörte ich im Traum einen leisen Ruf.
Ich spürte die Gegenwart von jemandem, der zurückgelassen wurde.
So vertraut, aber weit weg.
Selma wäre vergessen worden. Sie war im Begriff zu verschwinden.
Wie soll man fast vergessene Vorfahren erinnern, wenn man sie nie gekannt habe?
Wie kann ich mich mit einer Geschichte versöhnen, die voller Lücken ist?
Was passiert, wenn ich versuche mich an das Unbekannte zu erinnern, den Toten Raum im Jetzt gebe – Fragmente, Splitter und das, was hätte sein können, sammle?
In einem Zusammenspiel von Figurenspiel und Tanz entsteht eine poetische Suche nach der Bedeutung der Toten im Leben der Lebenden.

 

 

Das Rechercheprojekt wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

 

Category
Choreografie